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Firmenphilosophie und Geschichte

Im Zwischenkriegsjahr 1924 erbaute der Wagner Josef Weber am Ortsrand von Leubach eine neue Wagnerwerkstatt. Dieser, mit leichten baulichen Veränderungen des Vorbaus, dient noch heute, inzwischen in dritter Generation genutzt, als Werkstatt für den Schlittenbau.

Nachdem zu Beginn der Bedarf an großen Pferdeschlitten und -wagen gedeckt wurde, zwang die zunehmende Motorisierung bald zu einer Umstellung auf andere, gefragtere Produkte.
Mit Errichtung mehrerer Lager des Reichsarbeitsdienstes in der näheren Umgebung wuchs in den 1930er Jahren der Bedarf an Wintersportgeräten wie Skiern und Rodelschlitten aus Holz. Josef Weber, und nach ihm sein Sohn Hellmut, fertigten seither beide Produkte.
Den Höhepunkt der Schlittenproduktion erlebte der Zimmerermeister Hellmut Weber in den 1970er Jahren. Zu dieser Zeit gingen jährlich bis zu 6.000 Rodelschlitten in den Handel. Ganze Waggonladungen wurden dabei sogar bis nach Großbritannien exportiert.
Doch wie die Ski-Herstellung aus Holz durch ihre Kunststoffkonkurrenz in den 1970er Jahren eingestellt werden musste, ging auch der Verkauf der unverwüstlichen, aber etwas außer Mode geratenen Rodelschlitten seither stetig bergab.
Ab den 1980er Jahren war es Hellmut Weber nicht mehr möglich, von der Schlittenproduktion und deren Verkauf zu leben; aus einem Vollerwerbs- wurde ein Nebenerwerbsbetrieb.
Dennoch sollte die Schlittenherstellung in Leubach nicht ganz zu Ende gehen. 1980 stieg Hellmuts Sohn Andreas, wiederum ein Zimmerermeister, unterstützend in den Betrieb ein, hat diesen inzwischen – wenn auch als Arbeit nach Feierabend – ganz übernommen.
Da es zunehmend schwieriger wurde, Rodelschlitten über den Handel zu vertreiben, wurde nun mehr Wert auf regionale Vermarktung gelegt. Besuche auf Weihnachtsmärkten, aber auch Handwerksvorführungen u.a. im nahen Fladunger Freilandmuseum, vermitteln seither die grundlegenden Arbeitsschritte dieser handwerklichen Produktion an interessierte Besucher. Daneben sorgen Radio- und TV-Beiträge im BR und HR, aber auch Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge für eine größere Bekanntheit des nunmehr letzten Schlittenbauers der Rhön.
Seit 2013 weht ein frischerer Wind durch die Werkstatt: Der Neffe, Schreinermeister Alexander Hergenhan aus Oberelsbach, stieg in den Betrieb ein. Gemeinsam stellten die beiden die Produktion durch einen deutlich erhöhten Qualitätsanspruch auf neue Füße. Mit Umstellung auf reine Eschenholzschlitten, doppelt lackiert und auf Wunsch farbig gestrichen, sehen beide recht optimistisch in die Zukunft.